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Ich wurde hier oben an der Grenze (Pesnica/Jurij) am 29.07.1927 geboren. Die Kindheit verlief in höchster Armut - es war ein Hundeleben im wahrsten Sinne des Wortes. Wir hatten einen Hund und mit diesem wuchs ich auf. Er lehrte mich gehen, denn die Mutter hatte keine Zeit für mich. Ich lag neben dem Hund, mit diesem lernte ich auf den Beinen stehen und auch gehen. Manchmal haben wir sogar zusammen gegessen. Ich war ein Einzelkind - unehelich. Der Bruder starb mit drei Jahren. So habe ich dann gemeinsam mit der Mutter das Anwesen allein bewirtschaftet. Das Anwesen hatte ein Ausmaß von 10 Hektar, war also recht groß - ein ganzer Hügel. Es war nicht gut bewirtschaftet - eine Frau als Wirtschafterin, und ich selbst war noch zu klein! So ging das bis zum Einmarsch der Deutschen (2. Weltkrieg), die folgenden vier Jahre gestalteten sich dann ohnehin sehr schwer. Die Mutter hat mir weder Geschichten erzählt, da zu wenig Zeit dafür übrig blieb, noch bekam ich Spielzeug. Ich erinnere mich noch, dass ich mir aus einem Pflug ein Holzfahrrad herstellte und damit auf unserem Berg herumfuhr. Anderes Spielzeug hatte ich nicht und auch mir bekannte Kinder hatten solches nicht, da alles ärmlich und dürftig war. Wir hatten nur Dinge, die wir selbst herstellten.

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