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Ich wurde am 17.11.1911 in Zgornje Vrtiče geboren. Unsere Familie bestand aus den Eltern und neun Kindern, acht Mädchen und einem Jungen. Die Eltern waren streng. War etwas nicht in Ordnung, mussten wir mit Körperstrafen rechnen. Wir mussten auf das erste Wort gehorchen. Den Vater fürchteten wir mehr als die Mutter. Vor der Mittags- oder Abendmahlzeit mussten wir beten. Bei Tisch durften wir weder sprechen noch lachen. Auch die Mutter war streng zu uns. Wir durften nicht widersprechen. Jeden Befehl mussten wir widerstandslos durchführen. Taten wir das nicht, war schnell eine Rute oder ein anderer Gegenstand zur Hand, mit dem wir gezüchtigt wurden. Nun, die Schwestern gerieten manchmal untereinander in Streit. An besonderes Spielzeug kann ich mich nicht erinnern. Wir spielten Verstecken oder Abfangen. Selbst machten wir uns Fetzenpuppen. Spielzeug wurde uns nicht geschenkt. Die einzige Ausnahme gab es zu Weihnachten oder Ostern, wo wir Süßigkeiten, Obst und einfache Puppen bekamen. Auch zu Geburts- und Namenstagen bekamen wir solche Geschenke. Es wurden bei uns mehr die Namenstage als die Geburtstage gefeiert. Solange wir zur Schule gingen, hatten wir Freizeit. Da durften wir auch noch spielen. Nach Beendigung der Schulpflicht mussten wir mit der Arbeit beginnen. An Sonn- und Feiertagen haben wir nicht gearbeitet, es sei denn, es wäre unumgänglich nötig gewesen. An allen Sonn- und Feiertagen gingen wir zur heiligen Messe. Wir feierten Weihnachten, Ostern und Pfingsten.

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