« zurück           interviews

Als der 2. Weltkrieg begann, befanden wir uns hier in Podigrac. Am Palmsonntag morgens hörten wir, wie die Zöllner von der Grenze kommend vorbeiliefen. Das bedeutete, dass die Deutschen einmarschiert waren. Wir waren neugierig, gingen auf die Straße und sahen ganze Kolonnen, die auf der Haupstraße von Plac marschierten. Schlecht ist es uns nicht ergangen. Wir bekamen Lebensmittelkarten. Wir bekamen Brot und Butter. Die Deutschen haben uns nichts getan, wir hatten keinerlei Unannehmlichkeiten mit ihnen. Sie zogen an uns vorbei. An der Grenze war nichts Schlimmes passiert. Als der Krieg begann, lief alles in Ordnung. Sogar die Winzer bekamen Lebensmittelkarten. Einer sagte: "Woher nur kommt der Mann, der zu den Armen so gut ist?" Hitler. Als der Krieg zu Ende ging, wurde es immer schlechter. Wir bekamen keine Sachen mehr. Damals war ich sechsundzwanzig Jahre alt und ich hatte schon drei Kinder. Die Deutschen waren nicht gewalttätig. Einmal fragte mich einer, ob ich einen Partisanen versteckt hätte. Ich verneinte das und forderte ihn auf, nachzusehen. Doch bei uns hielt sich wirklich keiner auf und so konnte er auch keinen finden. Hier, wo heute der Stall steht, verlief während des Krieges die Straße. Im Stall, im Heu, hatten die Partisanen einen Bunker. Für sie hat noch meine Mutter gekocht, ich selbst war nie dort. Wenn ich abends schlafen ging, kamen sie ins Haus. Sie saßen in der Küche und haben sich besprochen. Ich weiß nicht, wieviele es waren, mein Mann hat mit ihnen geredet.

home card text video audio project interview union