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Als 1944 die Partisanen nach Kungota kamen, zündeten sie die Gendarmeriestation, wo jetzt die Ambulanz ist, an. Sie sprengten das Haupttor, haben die Gendarmen bis auf die Unterhosen ausgezogen und sie bei uns in der Küche eingesperrt. Gleichzeitig stellten sie eine Wache auf, und unser Geschäft wurde leergeräumt. Auch den Großteil der Fleischhauerei haben sie ausgeräumt, ich weiß aber nicht, ob sie noch woanders dasselbe taten. Als Tarnung warfen die Partisanen ganze Kisten voll Eier vor das Geschäft, jede Kiste enthielt 500 Stück Eier, und haben diese dann zertreten. Ein kleiner Partisanenjunge ist mit seinen Stiefelchen darauf herumgesprungen, was direkt lustig anzusehen war. An diesem Tag hat es geregnet, es war ein später Herbsttag. Und mit dem Datum konnten wir nicht klar kommen; wieviel wir auch schon diskutiert haben, niemals sind wir auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. Ich besitze noch eine Bestätigung der Partisanen, wieviel Ware sie mir genommen haben. Sie haben sich da großzügig benommen und auf ein zerknittertes Stück Papier geschrieben, wieviel und in welchem Wert sie requiriert haben. Das Papier ist zwar unterschrieben, aber Datum ist keines vermerkt. Ich weiß es nicht genau, aber ich denke, der Wert belief sich auf ca. 1.800 Mark. Damals wurde auch das Gendarmeriegebäude niedergebrannt, und auf der Post wurde der Tresor gesprengt und ausgeräumt, sodann wurde noch das Gemeindehaus abgebrannt, das wir dann wieder aufbauen mussten.

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