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Von klein auf mussten wir arbeiten. Bei Sonnenaufgang mussten wir aus dem Bett, die Mutter kam uns wecken. Bevor wir zur Schule gingen, mussten wir Wasser holen, Brennholz spalten und alles in die Küche bringen, damit die Mutter arbeiten konnte. Zuhause haben wir mit der Sichel geerntet. Wir sind morgens um zwei oder drei Uhr aufgestanden und auf die Felder gegangen. Wenn die Ähren trocken waren, haben wir mit Dreschflegeln händisch gedroschen oder aber mit einer Handdreschmaschine. Da wir viele Kinder waren, haben wir alles selbst gemacht. Nur wenn der Vater gemäht hat, hat er eine Arbeitskraft aufgenommen, wir aber haben die gemähten Reihen auseinandergestreut. Zum Maisschälen kamen Leute aus dem Dorf aushelfen. Die Maiskolben haben wir in die Scheune oder in die Küche gebracht. Nach der Arbeit wurde gejausnet, dann kam noch ein Harmonikaspieler dazu, und es ist lustig zugegangen. Ich habe überall anpacken müssen. Am liebsten habe ich geerntet (gesichelt) und im Weingarten geschnitten. Ich kann nicht sagen, welche Arbeit ich nicht gerne verrichtet hätte. Man musste eben alles positiv sehen.

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