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Als die Deutschen kamen, schlossen sich ihnen die ehemaligen jugoslawischen Soldaten an. Einmal fragte ich sie, warum sie solche "Töpfe" auf den Köpfen haben. Sie antworteten mir mit der Frage, ob ich überhaupt wisse, dass Krieg herrsche. Niemand hatte mir das mitgeteilt. Als ich eines Morgens aufstand, wollte ich nach Svečina gehen, um Maisbrot zu holen. Da sah ich, dass draußen eine Menge Soldaten waren. Sie schlugen an die Tür und riefen: "Aufmachen! Aufmachen!" Ich konnte mich nicht einmal anziehen, sondern stand im Schlafanzug da. Sie riefen: "Wenn Sie uns nicht sagen, wo die Partisanen sind, werden wir euch alle erschlagen. Wenn wir einen im Haus finden, töten wir die Leute!" Ich wusste nicht, was vor sich ging, ich wusste ja nicht, dass Krieg herrschte. Ich fragte, ob wir nun von der Grenze fort müssten, was sie verneinten. "Und die Kinder, die kein Brot haben?" Sie sagten, dass sie genug Brot hätten, und dass die Kinder an erster Stelle standen - und so war es wirklich. Die Deutschen waren freundlich. Sie brachten vorerst für die Kinder Brot und dann auch noch Butter und Honig. Sie brachten auch noch zum Mittagessen eine Karottensuppe, die aber meine Kinder nicht kannten. Die Deutschen wunderten sich, dass die Kinder dieselbe nicht aßen. Ich entschuldigte mich bei ihnen: "Wenn ihr geht, werden sie alles aufessen." Als sie abzogen, leerte ich die Suppe zum Abfall; die Kinder aßen sie nicht, weil sie sie nicht kannten.

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