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An die Arbeit musste ich mich schon als junger Bursche gewöhnen. Da es noch keine Maschinen gab, mussten wir alles händisch bearbeiten. Dazu mussten wir allerdings Arbeitskräfte aufnehmen. Früh am Morgen zogen wir aus zum Mähen, es dauerte von halb drei bis neun Uhr. Die Mäher haben während der Arbeit gesungen, und ich kann mich nicht erinnern, dass je gestritten wurde. Die Menschen waren früher viel zufriedener und geduldiger, obwohl sie bescheidener gelebt haben. Nach neun Uhr nahmen wir die Spritzkannen auf den Rücken, und nun ging es in den Weingarten, wo wir den ganzen Tag spritzten. Abends mussten wir dann bei jenem, der uns vormittags geholfen hatte, mähen. Zur Zeit, als gemäht und gespritzt wurde, gab es nicht viel Nachtruhe für uns. Ich weiß nicht, welcher von den heutigen Jungen dazu bereit wäre, auf diese Weise zu arbeiten. Sie würden dies wahrscheinlich nicht durchhalten. Jede Arbeit habe ich gerne gemacht. Am anstrengendsten war das Spritzen des Weingartens mit der Rückenspritzkanne. Gerne habe ich gemäht, und auch den Weingarten habe ich gerne gehauen. Ausschlaggebend bei diesen Arbeiten war die Geselligkeit. Wenn gescherzt wird und man guter Laune ist, ist keine Arbeit zu schwer.

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