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Als sechjähriges Kind musste ich schon mit dem Pflug arbeiten. Damals lebte noch der Großvater. Er war alt und hat die Ochsen angetrieben, ich war hinter dem Pflug. Damals wurde noch die ganze Arbeit händisch gemacht. Weil hier oben noch keine Straße war, mussten wir alles auf dem Rücken transportieren. Die ersten Jahre, als wir aus Kocevje kamen (nach dem 2. Weltkrieg), hatten wir noch kein eigenes Vieh. Wir mussten uns von den Nachbarn Ochsen ausborgen und haben dies als Rückzahlung bei ihnen abgearbeitet. Beim Nachbarn Dobaj mussten wir dafür im Weingarten und am Feld arbeiten. Wir hatten kein Geld, ihnen aber fehlte es an Arbeitskraft. Auf diese Art haben wir unseren Besitz bestellt. Wenn es bei ihnen Arbeit gab, mussten wir die Arbeit bei uns einstellen und bei ihnen arbeiten. Daheim arbeiteten wir dann in der Nacht. Aber so musste dies ablaufen, wenn wir überleben wollten. All das war sehr schlimm, eine große Qual. Ich musste einen Dienst annehmen, um das Haus wieder instand zu setzen, den Stall wieder aufzubauen, elektrischen Strom einzuleiten, die Wasserversorgung zu stabilisieren. Alles habe ich selbst gemacht. Da ich politisch angreifbar war, durfte ich beim Militär keine Waffen tragen, sondern musste stattdessen als Maurer arbeiten. So habe ich zwei Jahre lang das Maurerhandwerk erlernt und kann jetzt mauern. Jede Arbeit verrichte ich gerne, nur nicht die hauswirtschaftlichen Arbeiten.

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