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Als ich die siebenjährige Schulpflicht beendet hatte, bin ich zuhause geblieben. Die älteren Geschwister hatten schon geheiratet und waren ausgezogen, ich jedoch blieb daheim; ich hatte ja die Mutter. Sie war bei mir, bis ich nach Zg. Kungota übersiedelte. Ich fragte sie, ob sie mitkommen wolle, aber sie lehnte dies ab. Ich ging zur Schwester, die nur in geringer Entfernung von mir wohnte, und diese hat sie dann aufgenommen. In Radečka graba hatten wir Schweine, einen Garten und Felder. Alles haben wir mit der Mutter selbst bearbeitet, keines der Geschwister hat uns dabei geholfen. In der Jugend hatte ich eine gute Freundin in Jurij, die zwei Jahre jünger war als ich. Sie war Magd bei einem Bauern in Jurij; später ist sie dann nach Ptuj übersiedelt. An Sonn- und Feiertagen hatten wir frei, wir konnten jedoch nicht von zu Hause weg, denn es gab ja kein Geld. In der Kinderzeit gingen wir überhaupt nirgends hin. Später sind wir gerne mit der Freundin und dem Mädchen des Bauern zu Spielen nach Jurij gegangen - im Winter! Ein schönes Spiel. Wir Mädchen gingen voraus, die Burschen uns nach. Wir waren bereits auf dem Heimweg, als uns drei bis vier von ihnen nachkamen. Es war finster, und es war fürchterlich kalt. Man konnte nichts sehen, wir hörten sie aber gehen, da der Schnee knirschte. Sie jauchzten und sangen. Sie erreichten uns, und dann verschwand ein Paar, dann das zweite, bis zum letzten Paar. Es war überaus lustig. Das war nicht so wie heute, wo die Mädchen den Burschen nachlaufen. Deshalb bleiben sie auch nicht zusammen.

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