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Dort, wo sich heute die Schule befindet, war damals ein Lager aufgebaut worden. Es war ein richtiges deutsches Straflager. Es war eine Baracke, sehr lang und ca. 20 oder 30 Meter breit. Drinnen waren Schlafgelegenheiten und eine Küche, sowie Wach- und Polizeiposten und die Gendarmerie. Hier waren Sträflinge, die etwas angestellt hatten oder mit den Partisanen sympathisierten. Es war z.B. auch mein Kollege dort, der mir heimlich die Bezugsscheine für Schuhe in Maribor zukommen ließ. Er wurde ertappt und nach Kungota überstellt. Die Leute wurden jeden Tag versammelt und zur Arbeit eingeteilt. Sie mussten die Straßenarbeiten nach Plintovec verrichten. Früher war dort ein gewöhnlicher Fahrweg, den die Gefangenen umgraben und zu dem sie Steine hinführen mussten. In Weisova graba waren zwei Steinbrüche, einer war noch in Radečka graba. Von dort mussten sie Steine und Sand holen. Sie haben diese Straße gepflastert. Die Gefangenen waren hier ein Jahr oder einige Monate. Hier waren solche, die kürzere Strafen verbüßten. Das Lager war genau dort, wo die Wegkrümmung nach Plintovec führt. Die Baracke stand hinter dem Bach. Ich glaube, es befanden sich immer 30 bis 50 Gefangene darinnen. Die Gefangenen führte man immer in einer Prozession zur Arbeit. Mein oben erwähnter Kollege wurde noch besonders bestraft. Er musste allein vorne gehen, diejenigen, die ihm folgten, gingen zu zweit. Er bekam einen Zylinder auf den Kopf. Die Gefangenen waren mit Arrestantenblusen bekleidet. Diese, auf die sie es besonders abgesehen hatten, wurden noch dazu als lächerliche Figuren maskiert. Jeder führte eine Schubkarre mit Werkzeug mit sich. Sie wurden schlecht verköstigt. Meinem Kollegen brachten wir einige Male Nahrung. Ein gewisser Jelen, ein altjugoslawischer Gendarm, war manchmal als Wache aufgestellt. Einige Male erlaubte er es, dass Lavrenčič Kinder meinem Kollegen zusätzlich Speisen brachten, weil wir Älteren uns nicht in die Nähe getraut haben.

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