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Die Kirchensprache war deutsch, da die slowenischen Pfarrer ausgesiedelt worden waren. Nur wer die Unterstützung eines Gruppenführers genoss, durfte bleiben. Die Messe wurde deutsch gefeiert, es gab keine slowenische mehr. Auch auf den Ämtern wurde deutsch gesprochen, obwohl dort Einheimische angestellt waren. Es ging da sehr unterschiedlich zu. Wenn einem ein Beamter in slowenischer Sprache zuhörte, ging das in Ordnung. War das nicht der Fall, musste man deutsch sprechen, oder man musste jemanden mitbringen, der dolmetschen konnte. Die Beamten, die die Deutschen schickten, haben nur deutsch gesprochen. Aber auf den Ämtern gab es genug von unseren Leuten, viele ehemalige Lehrer wurden Beamte. Eine Lehrerin, die in Kungota als solche beschäftigt war, wurde auch Beamtin. Die hat uns auch später die deutsche Sprache beigebracht. In den Kursen waren also nicht ausschließlich richtige Deutsche. Es war alles nicht sehr streng. In den Kursen haben wir zwischendurch auch slowenisch gesprochen. Es war besser, wenn man deutsch sprechen konnte, aber es war nicht verboten slowenisch zu sprechen. Auch zu Hause haben wir all die Jahre hindurch slowenisch gesprochen. Wir Kinder sprachen untereinander slowenisch, auch bei der Hitlerjugend. Ich kann mich aber an einen Kaufmann erinnern, unseren Nachbarn, der dich einfach nicht verstehen wollte, wenn du slowenisch sprachst.

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