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Geboren wurde ich in Kungota. Wir lebten in Jurij. In der Familie waren sieben Kinder. Daheim waren wir Kirchenwinzer. Die Kirche hatte vier Winzereien. Wir Winzer waren deren Arbeiter. Die Eltern waren mit ihren Kindern immer auf Wanderschaft. Schließlich bekamen wir ein Haus, in dem wir wohnen konnten. Wir hatten es nun schön. Wir hatten Obst und einen Acker, wir konnten uns nun selbst ernähren. Auch im Weingarten mussten wir arbeiten. Die Kirche war reich. Eine Winzerei gehörte dem Pfarrer. Diese mussten wir gemeinsam bearbeiten. In Österreich, aber auch bei Sv. Jurij hatten sie viele Felder, all dies gehörte der Kirche. Im Jahre 1929 starb der Vater, die Mutter blieb mit den Kindern allein zurück; die jüngste Tochter war erst drei Monate alt. Wenn der Weingarten gespritzt wurde, musste die Mutter einen männlichen Arbeiter aufnehmen, den wir selbst bezahlen mussten. Wir haben viel gearbeitet. Wir arbeiteten auch bei Grundbesitzern, bei welchen wir Bezahlung bekamen. Wir zerkleinerten Erdschollen, wenn geackert wurde. Mit der Haue wurden die Schollen zerkleinert. Wir bekamen Brot und Getränke, Fleisch bekamen wir nicht. Unser Nachbar hatte meine Schwester, die eine brave Arbeiterin war, gern, darum bekam sie auch im Herbst von ihm ein Kleid. Auch nach Vaters Tod habe ich daheim gearbeitet. Alles mussten wir selbst machen. Das Feld haben wir umgegraben, geackert wurde nicht.

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